Wem gehört die Stadt? – Aktionswoche vom 8. – 14.9.2013
Wir erleben gerade, wie in Münster und vielen anderen Städten in Deutschland die Mietpreise explodieren und für viele Menschen kaum noch bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung steht. Zugleich verwandelt sich die Stadt immer mehr in ein Unternehmen, das nicht nach sozialen und ökologischen Kriterien, sondern nur noch nach betriebswirtschaftlicehn Gesichtspunkten geführt wird: Gemäß der Logik der Profitmaximierung, zum Wohle anderer Unternehmen und zum Wohler derer, die sich diese Stadt leisten können. Das Resultat sind Zerstörung sozialer Strukturen, Ausgrenzung und der Ausverkauf öffentlicher Güter und Infrastruktur.
Damit wollen wir uns nicht abfinden!
Wir glauben dagegen, dass jede*r unabhängig von Einkommen und sozialer Position ein Recht auf Stadt hat. Wir haben alle das Recht auf bezahlbaren und lebenswerten Wohnraum, auf Beteiligung an städtischen Entscheidungen, auf Zugang zu Mobilität. Weder akzeptieren wir allgegenwärtigen Konsumzwang im öffentlichen Raum noch die damit verbundene Ausgrenzung von Menschen, die sich nicht daran beteiligen wollen oder können. Die Fokussierung auf eine glitzernde Konsumwelt und der Hype um die „Marke Münster“ verdecken, dass von diesen urbanen Verdrängungsprozessen immer mehr gesellschaftliche Gruppen erfasst werden – auch wenn dies weiterhin vorrangig Menschen wie Geflüchtete, prekär Beschäftigte, Arbeitslose … trifft.
Folglich ist es an der Zeit, das Recht auf Stadt wieder offensiv einzufordern und solidarisch für die Wiederaneignung zu streiten. Wie in anderen Städten hat sich dazu auch in Münster ein „Recht auf Stadt“-Bündnis gegründet, das aus prateiunabhängigen Gruppen und Einzelpersonen besteht. Mit einer Aktionswoche Anfang September wollen wir beginnen, konsequent und selbstbewusst in den öffentlichen Diskurs zu intervenieren.
Aktionswoche vom 8.–14. September – Das Programm folgt bald hier auf der Homepage des Bündnis.