[Pressemitteilung] Mit Studiengebühren in die Sackgasse

Die Landesregierung NRW hat heute, den  16.03.2006, das Gesetz zur Einführung von Studiengebühren (HFGG) ohne Änderungen beschlossen. Damit beweisen die Regierungsparteien, dass sie nie an einer sozialen Ausarbeitung interessiert waren.  Deutlicher Widerstand gegen das Gesetz ist weder durch die Regierungsparteien noch von der Opposition zu erkennen. Nun liegt es in der Verantwortung der Universitäten, ob sie Studiengebühren einführen wollen oder nicht. 

Hier verweist der AStA der Universität Münster auf den Senatsbeschluss gegen den Gesetzentwurf. An der Kritik gegenüber dem Gesetz hat sich seit dem nichts geändert. „Daher muss die Universität den Beschluss aufrecht erhalten.“, so Kurt Stiegler, Hochschulpolitikreferent des AStA. „Auch mit seinen Sonntagsreden kann der Rektor der Universität Münster, Prof. Schmidt, diese Haltung des Senates nicht umgehen.“

Das Gesetz wird alle Studierenden treffen. Viele Studierende werden ihr Studium abbrechen müssen. „Nur wer die Gebühren aus der Portokasse zahlen kann, wird es in Zukunft an der Uni leichter haben.“, so Andreas Kemper, Referent für finanziell und kulturell benachteiligte Studierende. „Dagegen werden ausländische Studierende, Behinderte, Studierende mit Kind und Arbeiterkinder vom Studium ausgeschlossen.“
Der AStA verweist hier auf die Aussagen der Vertreter des Studienkollegs und des internationalen Zentrums „Die Brücke“, nach denen die Anzahl ausländischer Studierender um etwa die Hälfte auf nur noch 2500 Studierende zurückgehen werde. Schon jetzt ist die BewerberInnenzahl um zwei Drittel gesunken.
Ähnliche Tendenzen zeichnen sich bei anderen benachteiligten Gruppen ab. 
Die Einführung von Studiengebühren führt zwangsläufig in die gesellschaftliche Sackgasse. Die Frage müsste derzeit lauten: „Wie bekommen wir mehr und nicht weniger Studierende aus bildungsfernen Schichten an die Universität?“
„Deshalb wäre die Einführung von Studiengebühren für die Uni Münster der Weg in die falsche Richtung.“, so Olaf Götze, Referent für Öffentlichkeitsarbeit. „Die Studierenden werden sich dem entgegenstellen.“


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